Sonntag, 10. Februar 2008

Frauen an die Macht: Andrea Ypsilanti

Um einen Zehntel Prozentpunkt muss sie sich noch zanken, aber ansonsten hat Andrea Ypsilanti erstmal alles richtig gemacht: Bei der Landtagswahl in Hessen im Februar 2008 schaffte sie es beinahe, den schmierigen Roland Koch komplett abzuservieren, und das aus einer ziemlich schwierigen Position heraus. Kochs CDU hatte bislang in Hessen fast die absolute Mehrheit, aber sein Bild-Zeitungswahlkampf lockte mehr Gegner an, als erhofft. Nun ist es Zeit für einen Wechsel in Hessen, finden viele.
Die SPD-Vorsitzende Ypsilanti ist als eine von drei Arbeitertöchtern in Rüsselsheim geboren (Opel!) und sie hat den Weg nach oben aus der dritten Reihe am eigenen Leib mit viel Energieaufwand erfahren.

Andrea Ypsilanti, geboren am 8.April 1957 in Rüsselsheim

Ypsilanti ist (wie ihr Gegner Koch) im kämpferischen Zeichen Widder geboren, hat aber eine umgängliche Sonne-Venus-Konjunktion und einen ebenfalls sehr medientauglichen Zwillinge-Mars. Es fällt ihr also leicht, öffentlich zu sprechen und wenn nötig blitzschnell umzuformulieren.
Der zweite Bildungsweg und die harte Schule durch die Parteimaschinerie zeigen sich in der ziemlich genauen Opposition von Mars und Saturn - ich arbeite hart und lasse mich durch Hürdenläufe nicht unterkriegen.
Ypsilanti war zunächst als Sekretärin und Stewardess ordentlich herumgekommen, bevor sie 1986 mit dem Studium begann (Soziologie, Politikwissenschaft). 1994
begann sie in der Staatskanzlei unter Hans Eichel.
Ihre große Stunde schlug 2006, als ein SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2008 gesucht wurde - ein Job, den damals keiner wirklich haben wollte, denn die SPD lag damals bei 29 Prozent. Die Chancen standen schlecht - ideal für Mars-Saturn!
Man kann nicht sagen, dass Andrea Ypsilanti im Wahlkampf erstmal groß aufgefallen wäre - den Krach machte Ronald Koch mit seinem ausländerfeindlichen Getöse. Sachlich und Schritt-für-Schritt arbeitete Ypsilanti sich vor und wird wohl auch in Zukunft keine Position unnötig verloren geben - sie hat eben den strategischen langen Atem. Sogar Wolfgang Clements unsachliche Querschüsse 1 Woche vor der Wahl haben sie nicht aus der Ruhe gebracht.
Chapeau und weiterhin viel Erfolg!

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